19.04.2018

Fake-Shops im Internet erkennen

Das Einkaufen im Internet ist bereits zu etwas Alltäglichem geworden. Das betrifft leider auch die kriminellen Machenschaften im World Wide Web. Mit Fake-Shops werden Kunden angelockt und abgezockt. Wie man diese dubiosen Seiten erkennt und worauf man achten muss, erklärt dieser Artikel.

Betrüger, die vom Ausland aus agieren

Fake-Shops sind Online-Shops, die von Betrügern betrieben werden – in der Regel mit einer falschen oder nicht existierenden Identität. Kunden werden dabei mit unseriösen und zumeist auch unrealistischen Rabatten angelockt. Betreiber der Fake-Shops haben ihren Sitz oftmals im Ausland und sind somit kaum zu fassen. Viele Fake-Shops sind auf den ersten Blick gar nicht mehr als diese zu erkennen. Denn auch Betrüger lernen und schafften es in den letzten Jahren, ihre Seiten denen von seriösen Anbietern immer mehr anzupassen. Dennoch gibt es einige Indizien, an denen man ein Fake-Shop entlarven kann.

 

Daran erkennt man Fake-Shops

In der Adresszeile des Browsers ist kein http:// beziehungsweise https:// zu finden.

 

Die angebotenenn Produkte werden im Vergleich zum Wettbewerb zu deutlich günstigeren Konditionen   vermarktet.

 

Die angeblichen Kundenbewertungen des Web-Shops sind ausschließlich „sehr gut“. Aussagekräftiger sind        Kundenbewertungen in sozialen Medien oder Foren.

 

Fake-Shops verwenden gehäuft Vertrauenssiegel – häufig missbräuchlich und frei erfunden. Unter internet-guetesiegel.de gibt es eine Übersicht von vertrauenswürdigen Siegeln. Aber: Auch das schützt nicht vor einer missbräuchlichen Nutzung.

 

Der Bestellbutton bei Fake-Shops besteht zumeist aus den Worten „anmelden“, „weiter“ oder „bestellen“. Der Bestell-Knopf muss aber richtig beschriftet sein. Es muss klar erkennbar sein, dass man kostenpflichtig etwas bestellt. Bei seriösen Seiten steht dort  „zahlungspflichtig bestellen“, „jetzt kaufen“ oder „zahlungspflichtig buchen“.

 

Die Bezahlung der Produkte ist nur per Vorauszahlung, Sofortüberweisung oder Gutschein möglich. Manchmal werden zum Schein auch andere Methoden wie Kauf per Kreditkarte oder Rechnung angeboten. Klickt man aber darauf, passiert nichts. Das ist Methode, sodass der Kunde doch zur Vorkasse oder Sofortüberweisung wechselt.

 

In Fake-Shops werden Produkte angeboten, die in anderen Shops gar nicht mehr geliefert werden können oder wo es lange Wartezeiten gibt. Dies gilt vor allem bei begehrten Elektronikgeräten wie neuen Smartphones.

 

Die genutzte Sprache auf der Seite ist schlecht; es sind viele Grammatikfehler zu finden.

 

Impressum, Datenschutzerklärung oder AGBs sind unvollständig oder fehlen komplett.

 

Bei jeder Online-Bestellung hat der Kunde ein Widerrufs- und Rückgaberecht. Bei Fake-Shops werden diese oft nicht oder nur unter dubiosen Bedingungen erfüllt.

 

Es gibt keine oder nur eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten zum Anbieter. Oftmals begnügen sich Fake-Shops mit der Angabe eines Postfachs (ohne Straße und Hausnummer), einer Postbox oder einer kostenpflichtigen und teuren Telefon-Nummer.

 

So kann man sich schützen

Es gibt einige Internetseiten, die vor betrügerischen Seiten warnen. Auf onlinewarnungen.de oder watchlist-internet.at werden Kunden über Fake-Shops aufgeklärt. Zudem gibt es aktuelle Listen von dubiosen Internet-Seiten. Bevor man also in einem unbekannten Shop einkauft, sollte man erst einmal diese Listen durchforsten und schauen, ob der Shop darunter ist. Hat man selbst einen Fake-Shop entdeckt, kann man diesen den oben genannten Seiten melden. Zudem ist es wichtig, die Betreiber von Fake-Shops bei der Polizei anzuzeigen.

 

Und wenn man doch Opfer eines Fake-Shops geworden ist?

Wer trotz aller Vorsicht auf eine betrügerische Seite hereingefallen ist und bereits Geld überwiesen hat, sollte sofort seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Dies ist in der Regel wenige Stunden nach einer Online-Bestellung noch möglich. Bei Lastschriftverfahren kann die Zahlung sogar noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden.

 

Zudem ist es wichtig, alle Belege für die Online-Bestellung zu sammeln. Dazu zählen Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails sowie ein Screenshot vom Angebot. Da es sich bei solchen Vorgehen um Betrug handelt, ist es ratsam, sich mit allen Unterlagen an die nächste Beratungsstelle der Verbraucherzentale zu wenden. Diese wird die Unterlagen prüfen und Strafanzeige bei der Polizei stellen. Das alles ist auch problemlos online möglich.

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