23.10.2017

Drucken über Tablet und Smartphone

Tablets oder Smartphones werden mittlerweile gerne dazu genutzt, um von unterwegs einzukaufen, eine Reise zu buchen oder etwas zu überweisen. Elektronische Belege, Rechnungen oder Bestell- und Buchungsbestätigungen werden in der Regel zwar per E-Mail verschickt, manchmal kann es aber auch praktisch sein, das entsprechende Dokument einfach auszudrucken. Um über Tablet und Smartphone zu drucken, gibt es verschiedene Möglichkeiten – von Hersteller-App über Drittanbieter-App bis hin zu cloudbasierten Lösungen.

Voraussetzung ist ein WLAN-fähiger Drucker

Wer auf dem Tablet oder Smartphone etwas ausdrucken möchte, braucht zu allererst einen WLAN-fähigen Drucker. Wer die Geräte über ein zentralisiertes Drahtlosnetzwerk verbindet, braucht einen WLAN-Router oder Access Point, über den alle Geräte in ein gemeinsames Netzwerk gehen. Signalqualität und Datenrate ist dabei abhängig von der Entfernung zwischen den WLAN-fähigen Geräten und dem Router beziehungsweise Access Point sowie von der Auslastung des gesamten Drahtlosnetzwerks.

 

Alternativ gibt es Drucker, die das sogenannte Wi-Fi Direct unterstützen. Damit können sich Mobilgerät und Drucker direkt miteinander verbinden. Im Unterschied zu einem herkömmlichen WLAN sind für die Datenübertragung mit Wi-Fi Direct weder ein Access Point noch ein WLAN-Router nötig. Die Wi-Fi-fähigen Geräte fungieren selbst als Basisstation.

 

Apps ersetzen Druckertreiber

Wer etwas auf seinem Tablet oder Smartphone ausdrucken möchte, muss nicht erst einen Druckertreiber herunterladen und installieren. Diese Aufgabe übernehmen Apps. Anwendungen von Geräteherstellern sind in der Regel kostenlos im entsprechenden App-Store erhältlich. Alle namhaften Hersteller haben für ihre Drucker und Multifunktionsgeräte mindestens eine Anwendung im Angebot. Aber: Nicht jede App lässt sich auch mit jedem Gerät des Herstellers nutzen.

 

Hersteller-Apps haben den Vorteil, dass es recht viele Einstellungsmöglichkeiten gibt. So kann man beispielsweise das Papierformat, den Medientyp, Farbe oder Graustufen definieren. Bei manchen Apps kann auch kontrolliert werden, ob der Drucker betriebsbereit ist und ob noch ausreichend Tinte oder Toner vorhanden sind. Nachteil von Hersteller-Apps: Es kann sein, dass die App nicht mit jedem Dateityp kompatibel ist. Während JPEG-Bilder kein Problem sind, werden weniger populäre Dateitypen wie etwa PPT-Dokumente meist nicht erkannt und somit auch nicht gedruckt.

Druck-Anwendungen für Android-Geräte

 

Druck-Plug-in Mopria

Mopria – kurz für Mobile Print Alliance – ist ein Zusammenschluss verschiedener Drucker- und Softwarehersteller wie Samsung oder Adobe. Das Ziel von Mopria ist die Bereitstellung eines einheitlichen Standards für das mobile Drucken vom Android-Gerät. Seit der Android-Version 4.4 (Kitkat) steht die Druckfunktion zur Verfügung. Als eine Art Universaltreiber fungiert dabei das Plug-in Mopria Print Service, das der genutzte Drucker unterstützen muss. Ob dies der Fall ist, findet man auf der Website der Allianz heraus.

 

Ist der Drucker kompatibel, muss man das Plug-in aus dem Play Store auf das Tablet oder Smartphone laden. Anschließend muss man Mopria auf dem mobilen Gerät aktivvieren. Dafür streicht man am Display des Tablets oder Smartphones einmal von oben nach unten. Somit öffnen sich die Benachrichtigungen. Dort sucht man nach Mopria und tippt einmal auf die Nachricht. In der folgenden Ansicht setzt man den Schieberegler auf „An“. Nun ist der Service aktiv und der Nutzer bekommt alle für Mopria geeigneten Drucker im Netzwerk angezeigt. Mit Mopria kann man unter anderem aus der Anwendung heraus drucken – zum Beispiel aus Google-Apps oder dem Chrome-Browser. Dafür geht man auf das Teilen-Symbol und wählt das Mopria-Icon.

 

Google Cloud Print

Mit Google Cloud Print kann man Dokumente von einem beliebigen Gerät auf einem mit der Cloud verbundenen Drucker ausdrucken. Der eigene Drucker lässt sich schnell und unkompliziert mit dem eigenen Google-Konto verbinden. Dort kann man Drucke und Druckaufträge verwalten. Zudem ist Google Cloud Print mit Google-Apps kompatibel. Man kann also von Gmail und Google Drive aus E-Mails, Dokumente, Tabellen und sonstige Dateien drucken. Um den Dienst zu nutzen, muss man sich die App Cloud Print auf das Tablet oder Smartphone laden.

 

Voraussetzung für Google Cloud Print ist ein Bluetooth- oder Cloud-Drucker. Hersteller wie HP, Lexmark, Samsung oder Epson haben solche Drucker im Angebot. Wer den Drucker nutzen möchte, muss die jeweilige App dafür herunterladen. Wer also zum Beispiel einen Samsung-Drucker besitzt, muss im App-Store die entsprechende Samsung-Drucker-App (Samsung Cloud Print) herunterladen.

 

Apps von Drittanbietern

In den App-Stores finden sich auch zahlreiche druckerspezifische Anwendungen von Drittanbietern. Dafür sollten sowohl Drucker als das Mobilgerät mit Bluetooth ausgestattet sein. Zu den bekanntesten Drucker-Apps zählen unter anderem PrintBot, PrinterShare, Happy2Print und PrinterOn. Achtung: Bevor man sich eine der Apps herunterlädt, sollte man prüfen, ob die Anwendung auch mit dem eigenen Smartphone oder Tablet kompatibel ist.

 

Druck-Anwendungen für iOS-Geräte

 

Apple AirPrint

Seit iOS 4.2 steht für iPhone- und iPad-Nutzer die Mobildruckfunktion Airprint zur Verfügung. Diese Druckoption funktioniert aus der jeweiligen Anwendung – Mail, Internet (Safari), Fotos – heraus. Wer drucken möchte, tippt auf das Symbol „Bereitstellen“ und dann auf „Drucken“. Das iPhone oder iPad sucht anschließend von selbst einen Airprint-Drucker im WLAN. Der Nutzer muss nur noch den gewünschten Drucker auswählen und auf „Drucken“ tippen. Papierformat und -typ lassen sich zwar nicht ändern, dafür zeigt Airprint an, wenn dem Drucker beispielsweise Papier fehlt oder wenn er offline ist.

 

Apps von Druckerherstellern und Drittanbietern

Die bereits erwähnte Druck-App Happy2Print gibt es auch für iOS. Wer einen Canon-Drucker besitzt, kann auf die Gratis-App Canon Easy-PhotoPrint zurückgreifen. Die App kann auch gescannte Dokumente vom Drucker auf das iOS-Gerät senden. Mit der App Epson iPrint können Besitzer eines Epson-Druckers  vom iPad oder iPhone aus drucken. Auch ePrint Free kann zum Drucken von Dokumenten und Fotos genutzt werden. Mit der Anwendung kann der Drucker über den Bonjour-Druckdienst eingerichtet werden.

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